Nicht gerade das stärkste Album


Eugen Cicero - A Love's Dream



Nein, eine von Ciceros Sternstunden war das sicher nicht. Die Aufnahmen sind zwar von höchster akustischer Qualität, die Musiker hervorragend, die Stücke gut ausgewählt, aber das alles hat nichts mit dem zu tun, wofür Cicero berühmt ist: swingender Jazz mit unglaublichem Drive und halsbrecherischer technischer Perfektion.

Hier wird alles mit schwülstigen Streicher-Arrangements zugekleistert, Ciceros Pianospiel bleibt bloßes Beiwerk. Insgesamt gehört die Aufnahmen eher in die Kategorie „Easy Listening". Das ist nicht grundsätzlich schlecht und in diesem Genre sicher ein herausragendes Album, aber Jazzfreunde werden sich damit ausgesprochen schwertun.

Hier und da blitzt etwas von Ciceros Können und Spielfreude auf, etwa in Flotows „Letzter Rose" bei etwa 1:45 bis 2:06 (ja, so dünn gesät sind entsprechende Highlights), aber alles in allem werden Cicero-Fans diese CD eher der Vollständigkeit halber ins Regal stellen, als sie aus Leidenschaft immer wieder zu hören.

Freunde sanfter Streicherpassagen und dichter Klangteppiche mit dem gewissen Etwas werden dagegen voll auf ihre Kosten kommen.